Familienalbum
Im Stile eines Familienalbums ist die Mitarbeit des ÖMV-Fuhrparks Ernestinenhof aus Prottes an der Trans-Alpen-Pipeline (TAL) in der Gegend um Kufstein Ende der 1960er Jahre dokumentiert.
Schweres Gerät
Was in den Wirtschaftskarten aktueller Schulatlanten als abstrakter Strich über den Alpenhauptkamm, von der Adria nach Oberbayern vermerkt ist, ist im April 1966 Knochenarbeit, trotz schwerer Lastwagen und Baumaschinen.
Alpine Landschaft
Die beschauliche Umgebung, die tiroler Berglandschaft, Gebirgsbäche, die Bauernhäuser…
Mittelalterliche Festung
…aber auch die alte Festung Kufstein, der Inn, der über Jahrhunderte der Flößerei als Verkehrsweg gedient hatte:
Das alles steht in scharfem Kontrast zum neuen technischen Bauwerk der Pipeline.
Verlegen der Rohrleitungen
Im Untergrund verschwinden meterdicke Rohrleitungen, durch die seither Öl und Ölprodukte von der Adria durch Tirol und zu den Raffinerien in Ingolstadt und Karlsruhe zirkulieren.
Die technische Herausforderung
Die Aufgabe der Ingenieure ist sowohl von der Technik, wie von der Landschaft definiert.
Man muss das physische Verhalten von Böden, Grundwasserzonen und Gesteinsschichten schon sehr präzise verstehen, wenn man ein technisches Bauwerk über mehrere hundert Kilometer durch diverse Öko-, Hydro- und Gesteinssysteme verlegen und dann über Jahrzehnte sicher betreiben will.
Ein künstliches Strömungssystem
Was wir im Fotoalbum aus Prottes sehen, ist kaum weniger als die Abschaffung der Alpen und die Ersetzung eines natürlichen, durch ein künstliches Strömungssystem.
Nicht mehr über natürliche Flusssysteme und die Binnenschifffahrt, sondern über ein künstliches Leitungsnetz über die große europäische Hauptwasserscheide hinweg werden die Raffinerien Mitteleuropas, ob in Karlsruhe oder Ingolstadt, und über den Kärntner Abzweig der Adria-Wien-Pipeline (AWP) auch in Wien-Schwechat, mit importiertem Rohöl versorgt.